2025/26 - AUSSTERBEN
Unsere Supermärkte sind überfüllt, die Autobahnen sind verstopft und die Datenspeicher unserer Smartphones überlastet. Wir leben länger denn je, doch die Vielfalt des Lebens ist bedroht: Arten sterben aus, seltsame Tiere, bizarre Pflanzen und farbenfrohe Insekten verschwinden leise aus unserer Welt. Es scheint, als verwandle sich unsere Umwelt zunehmend in Kühe, Parkplätze oder Palmen.
Die Saison 2025/26 steht unter der Leitung von Léo Collin und widmet sich dem Thema AUSSTERBEN. Ist das diffuse Unbehagen, das viele empfinden, ein uraltes Gefühl unserer Spezies – ein evolutionäres Echo, das in kollektiver Erschöpfung mündet. Oder ist es eine kognitive Verzerrung, die uns glauben lässt, das Schlimmste stehe uns noch bevor?
Wie verändert sich unsere Beziehung zur Welt im Spannungsfeld zwischen ökologischer Realität und psychologischer Wahrnehmung? Und was verrät das über uns selbst?
WER IST NOCH DA?
- 04.11.2025, 20 Uhr, Cabaret Voltaire
- 05.11.2025, 20 Uhr, Cabaret Voltaire

© Foto: KEYSTONE/Magnum Photos/Emin Ozmen
Inspiriert von der Zürcher Zeit des deutschen Künstlers Wilhelm Lehmbruck versteht sich unsere Gemeinschaftskomposition als Resonanzraum zwischen seiner Epoche und unserer Gegenwart. In einer Welt, die von Krisen, Reizüberflutung und allgegenwärtiger Negativität geprägt ist, setzt das Werk einen bewussten Kontrapunkt. Klang und Sprache dienen dabei als Mittel der Erinnerung. Die Angst vor dem Ende, vor dem Tod, begleitet die Menschheit seit jeher. Doch gerade diese existenziellen Erfahrung bietet die Chance, den Blick auf Mitgefühl, Gemeinschaft und nachhaltigen Wandel zu richten.
Gemeinschaftskomposition Léo Collin, Asia Ahmetjanova und Moritz Müllenbach
ALL TIRED HORSES
- 10.12.2025, 20:30 Uhr, Kunstraum Walcheturm Zürich
- 11.12.2025, 20:30 Uhr, Kunstraum Walcheturm Zürich
- 12.12.2025, 20:30 Uhr, Kunstraum Walcheturm Zürich

© Foto: KEYSTONE/Magnum Photos/Emin Ozmen
Bei der Zusammenarbeit zwischen der Komponistin Zeynep Toraman und dem Filmemacher Burak Çevik handelt es sich um eine Komposition für akustische Instrumente, Elektronik und bewegte Bilder. In dieser Komposition tauschen Film und Klang ihre Rollen, um neue Formen des Erzählens zu erproben. Der Film spielt in einem Labor und bewegt sich durch Sequenzen abstrakter Analysen, Datenfragmente und Bilder aus veralteter Computersoftware mit seltsam leuchtenden Grafiken. Drei Frauen arbeiten in der Spätschicht zwischen Maschinen und Monitoren. Ihre Bewegungen schwanken zwischen routinierter Präzision und stiller Reflexion. Während einer Pause teilen sie ihr Essen und lesen die Zukunft aus türkischen Kaffeetassen – ein Moment, der sich dem Unbekannten öffnet und in dem das Bild eines geheimnisvollen Mannes Gestalt annimmt. Die Musik bewegt sich zwischen Traumlandschaften für Streicher und Bläser sowie imitierten Klangräumen, die an die Textur von Feldaufnahmen erinnern. Diese künstlichen Umgebungen, die durch Synthese und Studioexperimente entstanden sind, ahmen den Akt des Zuhörens nach – sie fangen das Summen der Maschinen, den Puls eines Raumes und die Spuren ferner Orte ein. Gemeinsam formen sie einen porösen Klangraum, in dem das Mechanische und das Emotionale, das Analytische und das Intuitive ineinander übergehen.
Eine Koproduktion mit IGNM Zürich
KIPPPUNKTE - INTO THE VOID
- 30.05.2026, um 16 und 18 Uhr, Sihlhölzlipark Zürich
- 31.05.2026, um 16 und 18 Uhr, Sihlhölzlipark Zürich

© Foto: KEYSTONE/Magnum Photos/Emin Ozmen
Der Sihlhölzli-Park ist Hyper-Ort, wo vieles gleichzeitig geschieht, eigentlich ein Un-Ort, mit sich kreuzenden Verkehrs- und anderen Adern, wo’s saust, braust und zwitschert. Menschen und Tiere kommen vorbei; manchmal verweilen sie, wittern, sehen und beobachten einander. Wir wollen hier das Kippen in die Leere unserer Zeit üben, mutig und lustig in die Kluft springen. Dabei riskieren wir, dass sich Gedanken und Vorstellungen zwischen uns, und dem was sein könnte, (hinter)listig verdrehen. Spielen, spiegeln, singen und tönen – von der Rolle fallen und feiern –, alles Elemente dieses Happenings, zu dem wir uns versammeln: Seine Partitur freilich übt den offenen Prozess mit Stimmen, Klängen, Gesten und choreografischen Versuchsanordnungen; Resonanzen und ein Autobahnstummel (ihrerseits) liebäugeln mit Rand und Random.
Happening von Dorothea Rust und Jörg Köppl mit Saadet Türköz



